Das Gebiet rund um Seelow an der Oder war in den Endzügen des zweiten Weltkrieges die letzte Verteidigungslinie vor Berlin. An das im Frühjahr 1945 stark umkämpfte Gebiet erinnern heute Museen, Gedenkstätten und Mahnmale.
Sturm auf die Seelower Höhen – der geschichtliche Hintergrund
Im Frühjahr 1945 setzte General Schukow mit seiner ihm unterstellten 1. Weißrussischen Front im Rahmen der Berliner Operation zum Sturm auf die Seelower Höhen an. Knapp eine Millionen Rotarmisten standen dabei etwas mehr als 100.000 deutschen Verteidigern gegenüber. Nach drei Tagen waren die Abwehrstellungen der „Heeresgruppe Weichsel“ durchbrochen – der Weg nach Berlin war frei.
Fahrzeugreisende können hier auf kleinen Straßen und Pisten im Panorama der Oderlandschaft auf geschichtliche Exkursion gehen. Denn Museen, Gedenkstätten und Orte der Erinnerung säumen die Wege rund um die Seelower Höhen. Und schaut man genau hin, so erkennt man noch immer die Überreste der Schlacht: Von Schützengräben, über vernarbte Häuserfassaden bis zu Resten von Panzergräben.
Gedenkstätte Seelower Höhen
Im Frühjahr 2024 durchläuft das Museum Renovierungsarbeiten. Der Vorplatz des Museums, auf dem an der Schlacht beteiligte Fahrzeuge ausgestellt werden, ist daher bei unserem Besuch gesperrt. Nichtsdestotrotz können sich Interessierte in der nahen Informationsstelle, dem Museum und auf dem sowjetischen Soldatenfriedhof umsehen und über die Schlacht informieren.
Mir gefiel am besten die Gedenkstätte Seelower Höhen. Hier konnte ich mich gut über jene Tage im Frühjahr 1945 informieren. Ebenso beeindruckend fand ich das Fahren im Oder-Panorama.
– Marco
Kriegsschauplatz: Schloss Klessin
Im Frühjahr 1945 wurde das Schloss Klessin als deutscher Stützpunkt genutzt und war im Verlauf der Schlacht hart umkämpft. Der gesamte Ort Klessin samt Gutshof lag zum Ende der Kämpfe in Schutt und Asche. Der Heimatverein Wuhden hat in mühevoller Arbeit das alte Gut in eine Gedenk- und Erinnerungsstätte um- und wieder aufgebaut. Auf unzähligen Tafeln kann man sich hier über die Kämpfe aber auch über die Nachwehen dieser informieren.
Reitwein
Nahe der Oder liegt das Örtchen Reitwein, unweit des bewaldeten Reitweiner Sporns hat General Schukow 1945 seinen Gefechtsstand eingerichtet. Ein Nachbau davon kann zu Fuß erkundet werden. Interessant ist ebenso die Stüler-Kirche in Reitwein, welche von deutschen Soldaten vorsorglich gesprengt wurde. Schließlich ist so ein Kirchenturm ein optimaler Ausguck für vorgeschobene Beobachter. Das Gebäude wurde aufwendig restauriert, das Dach fehlt jedoch. Heute finden in der Kirche musikalische Vorführungen und Veranstaltungen statt. Weitere interessante Orte in Reitwein sind in der verlinkten Karte weiter unten verzeichnet.
Wissenswertes:
Verwendete Übernachtungsmöglichkeiten:
- Seecamp am Oderbruch – Naturcampingplatz
Streckenprofil:
- Hauptsächlich schmale Asphaltstraßen, vereinzelte Pisten, Kopfsteinpflaster
Literatur & Quellen zum Thema:
- Zeitreise Seelower Höhen – Bietet geführte Touren und YouTube Videos zum Thema an
- FBB1945 – Forschungsgruppe für den Bereich Berlin & Brandenburg 1945
- Google Maps Karte von Allradstreifzüge
- Kriegsschauplatz Schloss Klessin
AS-Reisedaten:
- Teilnehmer: Marco, Christian
- Reisedatum: 22. Juni 2024
Fazit: Das Zusammenspiel aus Oder-Panorama, Orten der Erinnerung und abwechslungsreichen Straßen machen das Gebiet um Seelow zu einem lohnenden Ausflugsziel an der deutsch-polnischen Grenze.
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